Nützlich sein - nicht weniger schädlich
Heute folgt mal wieder ein Beitrag zum Umweltschutz. Vor Monaten schon habe ich eine Hart - aber Fair - Sendung gesehen zum Thema Umweltschutz mit einem interessanten Gast namens Michael Braungart. Professor Braungart beschäftigt sich mit der Lösung komplexer Umweltprobleme. Ganz nach dem Motto: Wir wollen nicht weniger schädlich sein für die Umwelt, sondern nützlich und lehrt dabei das Cradle to Cradle-Verfahren.
Was bewegt Braungart?
In den Medien wird immer davon gesprochen weniger klimaschädlich zu agieren. Weniger Autofahren, weniger Fleischkonsum und so weiter - doch für Braungart ist das der falsche Ansatz. Wir sollten Produkte erschaffen, die gar nicht schlecht für die Umwelt sind - ohne giftigen Müll und unnötigen Abfall. Sein Credo ist es Konzepte zu schaffen, dass Firmen kostengünstig produzieren können und andere Vertriebswege einschlagen, um der Wegwerfgesellschafft entgegenzuwirken.
Doch wie schafft man das?
Sein erstes bahnbrechendes Produkt waren kompostierbare Sitzbezüge, die sogar essbar wären. Dabei wurde dennoch viel Wert auf Funktionalität und Haptik gelegt. Braungart und seinTeam zeigen, dass es möglich ist umweltbewußte und nützliche Produkte herzustellen.
Weg von der Wegwerfphilosophie
Waschmaschinen und Drucker - das sind nur wenige Beispiele, wo Hersteller vermutlich minderwertige Bauteile verwenden, damit die Waren nach einer gewissen Zeit kaputt gehen und ersetzt werden müssen. Die Reparatur ist meist teurer als das neue Produkt. Von diesem Vertriebsweg sollten die Menschen Abstand gewinnen. Doch wie?
Leasing von Haushaltsgegenständen - die Familie kauft keine Waschmaschine, sondern 1000 Waschmaschinengänge. Sprich man erhält per Leasing eine Maschine für einen bestimmten Zeitraum oder eine bestimmte Ertragskraft. Damit hat der Hersteller einen Anreiz, dass die Maschine eine gute Qualität aufweist. Nach einem bestimmten Zeitraum wird verlängert oder der Hersteller nimmt die Maschine zurück (verwertet sie).
Es lohnt sich ein wenig mit dem Thema auseinander zusetzen. Wäre auch ein guter Anreiz für Schulprojekte, was meint ihr?
Quelle: Focus Bericht, 16.04.2019
Neugierig geworden?
Hier mal Links zu interessanten Artikeln und Informationen zu Professor Braungart:
Die eigene Webseite von Prof. Braungart
Ein Bericht auf Reset.org, wo das Verfahren und die Ideen beschrieben werden