Die perfekte Kita

Meine perfekte Kita

Liebe Eltern,

heute will ich mal wieder von einem Traum erzählen - meiner perfekten Kita. Lassen wir mal Corona ein wenig außen vor und tauchen in eine perfekte Welt ein. Gerne könnt Ihr auch Eure Vorstellungen und Wünsche in Form von Kommentaren hinzufügen. Ich freue mich auf einen regen Austausch hier oder auch gerne bei Facebook und Twitter. Dort poste ich die Artikel und jeder kann gerne seine Meinung dazu kundtun.

Der Eingangsbereich der Kita

Wir betreten die Kita und gelangen als erstes in einen großen, freundlich gestalteten Flur. Die Fächer der Kinder sind in kleinen Nischen in der Wand zu finden und beherbergen einen kleinen Schrank, der genug Platz für Wechselklamotten, Regensachen und Schuhe bietet. Zu dem ein kleines Fach, wo die Kinder ihre Bastelsachen, gemalten Bilder und Fundstücke unterbringen können. Der Schrank kann von den Kindern mit Fotos oder selbstgemalten Bilder gestaltet werden, zum Beispiel mit einer Collage der Familie, Lieblingsmotiven oder Wünschen.

Die Turnhalle

Zu jeder Kita gehört ein Bewegungsraum, aber auch dieser sollte vielfältig benutzbar sein. Von normalen Klettergerüsten, Trainingsspielzeug wie Bälle, Springseile, Reifen und Matten, sind auch Schaukeln oder Ringe ganz schön. Wie wäre es mit einem eigenen kleinen Basketballkorb oder kleinen Fußballtoren? Zaubert ein Leuchten in die Kinderaugen...

Musikraum

Eine kleine Ecke oder gar ein ganzer Raum für musikalische Früherziehung. Wäre das nicht ein Traum? Hier hätten die Kinder mal Zeit verschiedene Instrumente kennen zulernen und die Klangvielfalt der Musik zu erleben. Ein sicheres Taktgefühl und eine gut entwickelte akustische Wahrnehmung kann für alle Kinder eine Bereicherung sein. Und es macht den Kindern Spaß. Es geht nicht darum, ein bestimmtes Instrument zu lernen, sondern sich auszuprobieren, was es in der Musik alles für Möglichkeiten gibt.

Werkraum

Mal ein eigenes Vogelhäuschen bauen oder ein Insektenhotel? Vielleicht auch naturwissenschaftliche Experimente durchführen? Viele Erzieher haben tolle Ideen, aber häufig fehlen ihnen die Räumlichkeiten und die Handwerkzeuge dazu. Dabei können handwerkliche Projekte so viel Spaß machen und Abwechslung in den Kita-Alltag bringen, vor allem, wenn die Erzieher nicht wertvolle Zeit damit vergeuden müssen, erstmal einen Raum und die Materialien zu suchen.

Küche

Eine Küche für das gemeinsame Kochen oder Backen hat sich ebenso als sehr wertvoll gestaltet. Nicht nur das Erschaffen von Rezepten macht den Kindern Spaß, sondern auch die Lehre von einer gesunden Ernährung ist sehr wichtig für unsere Kids.

Die Gruppenräume

Tja, was soll ich sagen - hell, freundlich, großflächig, bunt und fröhlich. Wenn man schon die Spielzeuge lose und wirr in irgendwelchen Regalen gestaptel sieht, dann bekommt man ein anderes Bild, als wenn genügend Stauraum vorhanden ist, wo man alle Spielutensilien sortiert unterbringen kann. Kinder müssen auch Ordnung erlernen und profitieren von einer solchen Umgebung, die im Spiel natürlich auch mal chaotisch sein kein und vor allen darf. Ein Raum wird auch aufgewertet, wenn es Spieltürme gibt. Nicht immer haben wir gutes Wetter. Gerade bei geschlossenen Gruppen ist es sinnvoll den Raum in einen Bewegungsbereich und einen Bastel/Lernbereich zu unterteilen, damit sich die Kinder nicht gegenseitig stören oder behindern.

Ruhebereiche/Lesebereiche

Ganz wichtig ist ein kuscheliger Rüchzugsort in einer entspannten Umgebung. Eine kleine ruhige Nische mit Decken, Kissen und Kuscheltieren. Zum Lesen, Ausruhen und Entspannen. Gerade, wenn viele Kinder aufeinandertreffen, braucht jeder mal seine Ruhepause.

Sanitären Anlagen

Kindertoiletten, aber auch Wickelmöglichkeiten. An alles muss gedacht sein, zum Wohle der Kinder, aber auch der Erzieher. Eine kleine Dusche hat sich auch in Kitas als sehr sinnvoll gestaltet und sollte hier mitbedacht werden. Es gibt ja doch den ein oder anderen "Unfall" und das Waschbecken eignet sich nicht immer zum Reinigen der Kids.

Die Außenanlage

Entdecken, Spielen und Spaß haben. Je natürlicher die Umgebung ist, desto mehr Möglichkeiten haben die Kinder in ihren Entfaltungen. Bäume, Sträucher, Gräben, Hügel - vieles ist möglich, nicht nur mit Spielgeräten. Die dürfen aber auch nicht fehlen, ebenso wenig wie eine Matschanlage oder ein Kräutergarten. Was gibt es schöneres für die Kids? Mal ein Cola-Kraut für eigene Getränke im Sommer anbauen. Oder Prickelknöpfe auf der Zunge erleben...
Eine asphaltierte Fläche für Dreiräder und andere Fahrzeuge unterstützt zusätzlich die motorische Entwicklung. Ja, ja ich weiß, Wünsche über Wünsche, aber es geht ja auch um die perfekte Kita.

Geschlossen oder nicht geschlossen? Das ist hier die Frage

In meiner Wunschkita gehen wir von einem Teil-Geschlossenem-Konzept aus. Die Gruppe verbleibt in den ersten Stunden in ihren eigenen Räumen und die Kinder nehmen auch gemeinsam das Frühstück ein, dass in Form eines ausgewogenen Buffets dargeboten wird. Es gibt feste Zeiten für den Morgentreff und allen Mahlzeiten. Zwischen 10:30 Uhr und 12 Uhr können sich die Gruppen dann auch mischen, draußen auf dem Spielplatz oder in der Turnhalle zu den Angeboten. Das Mittagessen sollte dann wieder in der eigenen Gruppen stattfinden und danach folgt für mich eine Ruhezeit.

Mittagsruhe

Manche Kinder benötigen einen Mittagschlaf oder zumindestens eine Zeit zum "runterkommen". Einen eigenen Schlafbereich halte ich daher für sehr wichtig, den könnte man auch mit dem Lese-Entspannungsbereich koppeln. Auch finde ich für alle Kinder übergreifend eine Entspannungsreise/Meditationseinheit sehr sinnvoll. Einfach mal eine halbe Stunde nach dem Mittagessen die Augen schließen und der Geschichte einer Erzieherin zuhören. Wie wäre es mit einer Traumreise?

Angebote

Mein Traum? Ich würde mir wünschen, wenn ein mal die Woche die Kita von einem Bewegungstherapeut, Logopäden und einer Musiklehrerin besucht wird, die dann in den einzelnen Gruppen Sport-, Musik- und Sprachförderungen anbieten. Es gibt heutzutage einige Kitas, die sich einem der angegebenen Themen verschworen haben und in diesem Gebiet dann auch viel anbieten. Aber ich fände es schön, von allen drei Themenbereichen einen Fachmann den Erziehern zur Seite zu stellen. So kann das gezielte Auge dann gegebenenfalls den Eltern mitteilen, wenn es bei den Kindern Defizite gibt und diese durch Einzeltherapie ausgeglichen werden sollten.

Kommunikation

Im Alltag einer Kita ist die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern sehr wichtig. Oft gibt es enorme Schwierigkeiten und Probleme, die zu Mißmut bei Eltern und Erziehern führen. Meine Idee?

Tafel / Tagebuch

Jedes Fach der Kinder hat eine kleine Tafel. So können Erzieher kleine Nachrichten hinterlassen (wenn noch Gesprächsbedarf herrscht). Sinnvoll ist hier auch ein Kindertagebuch, wo Erzieher sich Notizen machen können, wenn den Eltern etwas Wichtiges mitgeteilt werden muss( z.B. bei Verletzungen, fehlenden Sachen). So kann jeder Erzieher, der gerade dem Elternteil beim Abholen am nächsten ist, einen kurzen Blick ins Tagebuch werfen, falls auf der Tafel ein Hinweis vermerkt wurde. Auch können Eltern die Tafel nutzen, um ihrerseits auf Besonderheiten aufmerksam zu machen (Kind hat noch nicht gefrühstückt, bitte Buddelhose draußen anziehen etc.).
Es geht hier nicht um ein Pipi-Protokoll (bevor hier wieder einige aufschreien), sondern nur um Besonderheiten!

Infotafel, Newsletter und Webseite

Nur ganz dringende Sachen sollten auf einer Infotafel bei den Gruppen  vermerkt werden. Denn viele Eltern haben keine Zeit sich die Infotafeln beim Abholen anzusehen. Für ausführliche Informationen, zum Beispiel zu bestimmten Angeboten, empfehle ich eine Webseite (für fixe Infos) und einen 14-tägigen Newsletter für aktuelle Mitteilungen. Bei dem Newsletter ist es wichtig prägnant und gebündelt auf Änderungen hinzuweisen. Nur ganz dringende Sachen sollten sofort an einen E-Mail-Verteiler verschickt werden, alles andere gebündelt. Hier gilt es eine Balance zwischen Information und Überfrachtung zu finden. Und vielleicht auch mal von einem besonders schönen Moment im Kitaalltag berichten?

Termine mit den Erziehern

Gespräche über den Entwicklungsstand der Kinder halte ich halbjährig für wichtig. Manchmal bekommt man schon auf dem Flur "Hinweise" genannt, aber oft sind diese nicht ausreichend oder ändern sich dann schon wieder. Wenn zum Beispiel ein Logopäde aufgesucht werden soll, müssen die Eltern frühzeitig informiert werden, denn oft wartet man sehr lange auf einen Termin. Auch wenn man erst nach einem halben Jahr erfährt, dass das Kind kaum das Mittagessen oder das Frühstück anrührt oder Probleme mit den Ruhephasen hat, wäre ein Austausch von Eltern und Erziehern frühzeitig wichtig gewesen.

Machbar oder Utopisch?

Gute Frage: In Gesprächen mit Eltern aus ganz Deutschland habe ich erfahren, dass viele von den genannten Konzepten zum Teil umgesetzt werden. Aber die Politik muss noch mehr investieren: besserer Personalschlüssel, eine gute Ausstattung und nicht nur Notlösungen. Das ist ganz wichtig! Und auch die Träger und Kommunen müssen ihre Einrichtungen besser unterstützen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Elternschaft und Kitapersonal kann ebenfalls zu neuen Ideen und kreativen Lösungen führen.

Also, träume ich erst mal weiter von einer perfekten Kita... ihr auch? Was fehlt euch denn noch? Oder was würdet ihr ganz anders machen wollen? Diskutiert mit mir hier, auf Facebook oder Twitter 😉



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