Durchblick trotz Corona-Krise
Die Corona-Krise stellt Familien vor sehr großen Herausforderungen. Folgende Bedingungen wurden uns auferlegt:
1. Kitas und Schulen haben geschlossen
2. Kinder-Betreuung soll zu Hause statt finden (nicht mit Nachbarn oder mit Freunden und ohne Großeltern)
3. Spielplätze und Ausflugsziele wie Wildpark, Tobeländer etc. sind geschlossen
4. Trotzdem sollen Arbeitnehmer weiter arbeiten oder ihren gesamten Urlaub für das Jahr opfern
Und vieles, vieles mehr. Doch wie soll das die nächsten Wochen funktionieren? Meine Familie trifft es noch recht entspannt. Ich will mich gerade Selbstständig machen im Bereich Webseitenerstellung und Hochzeitsdienstleistungen. Da beide Bereiche im Moment nicht gebucht werden, konzentriere ich mich auf meine Schreibtätigkeit als Autorin (Bücher lesen ist jetzt viel gefragt). Doch viel Geld verdient man damit nicht. Aber ein Glück haben wir ein gutes Einkommen meines Mannes, der komplett im HomeOffice arbeiten darf.
Den größten Teil kümmere ich mich um die Kinderbetreuung, aber auch ich habe am Tag 2-3 Stunden fürs Arbeiten und zwar meistens von 8 bis 9 Uhr, 13 bis 14 Uhr und 17 bis 18 Uhr. Nicht viel, aber immerhin. So kann man auch mal was anderes machen.
Auch sonst haben wir unseren Alltag sehr gut strukturiert.
7 bis 8 Uhr: Frühstücken, Anziehen, Waschen
8 bis 9 Uhr: Aufräumen, Kinder spielen alleine
9 bis 11 Uhr: Kinderzeit, spielen, basteln, draußen toben
11 bis 12 Uhr: Mittagessen kochen und gemeinsames Essen der ganzen Familie
12 bis 14 Uhr: Mittagsruhe, die kleine Tochter macht Mittagsschlaf, die Große darf Fernsehen, Puzzeln oder basteln
14-17 Uhr: Mittagssnack, Spielezeit und/oder Outdoor Aktivitäten
17 bis 18 Uhr: Abendbrot
18 bis 19 Uhr: Vorabend Ritual und Bettgehzeit
Die ersten Tage waren verhältnismäßig entspannt. Das lag aber auch daran, dass das Wetter wirklich toll war und wir einen großen Garten inkl. Wiese und kleines Wäldchen haben.
Doch was sollen Familien in einer kleiner Wohnung ohne Garten machen? Alleinerziehende, die trotzdem arbeiten sollen? Ich bekomm wirklich ganz oft einen geschwollenen Hals, wenn ich die Fernseh-Diskussionen mit Poltikern sehe, die gefühlt keine Ahnung haben, welche Anstrengungen Familien wirklich verkraften müssen.
Unsere 4 Jährige Tochter können wir gut beschäftigen, sie spielt auch gerne mal alleine, aber unsere 1,5 Jahre alte Tochter möchte mit uns spielen. Sie kann man nicht einfach vor den Fernseher setzen und selbst wenn - 5 Wochen lang oder mehr? Und dann noch die Ansage, man soll auf keinen Fall die Betreuung von anderen Menschen in Anspruch nehmen, weder Freunde noch Großeltern. Den Grund kann man verstehen - aber solange Arbeitgeber nur zahlen, wenn Arbeitnehmer arbeiten, wird es keine andere Lösungen geben. Und es gibt ja auch noch die Selbstständigen.
Gespannt verfolge ich die Krise und berichte gerne mal aus meinem Alltag. Habt Ihr auch den Wunsch Eure Probleme und Euren Alltag hier zu schildern? Dann immer her mit Euren Berichten oder Videobotschaften.